Abendschule

Auch wenn man einen Abschluss in der Tasche hat, gibt es genug Gründe und Möglichkeiten sich weiterzubilden.

Obwohl man meistens von Abendschule spricht, ist der Begriff „Fortbildungsunterricht“ oder „Schulische Weiterbildung“ treffender. Der Unterricht findet ebenso tagsüber, wie auch abends und am Wochenende statt. Es ist eine Unterrichtsform, die im Vergleich zum Vollzeitunterricht teilzeitig angeboten wird.

Auf der Webseite des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft findet man zahlreiche  Informationen zu den Weiterbildungsmöglichkeiten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. In der Französischen Gemeinschaft werden auch eine Reihe von Angeboten zur Verfügung gestellt. Für Arbeitsuchende bietet „Le Forem“ verschiedene Weiterbildungen und Umschulungsmaßnahmen. Die Weiterbildungen im Bereich der „Promotion sociale“ sind für jeden zugänglich. Angeboten werden u.a. Unterrichte zum Abitur, kurze Weiterbildungen, Hochschulstudien, Sprachkurse, … 

Die schulische Weiterbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft richtet sich an Erwachsene und beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Ausbildungsangebote. Berufliche, soziale, kulturelle und schulische Eingliederung werden gefördert. Die Bedürfnisse nach persönlicher Entfaltung, Ausweitung der Allgemeinbildung, Aktualisierung bereits vorhandener Kenntnisse, beruflicher Qualifizierung, Umschulung oder Spezialisierung werden durch das breite Kursangebot abgedeckt.

Neben mehreren privaten Erwachsenenbildungsinstituten gibt es fünf von der Deutschsprachigen Gemeinschaft organisierte oder von ihr subventionierte Institute für schulische Weiterbildung. Im Allgemeinen haben die Institute für schulische Weiterbildung ihren Sitz in den bestehenden Sekundarschulen.

Solange ein Schüler der Vollzeitschulpflicht unterliegt, darf er nur unter bestimmten Voraussetzungen die schulische Weiterbildung besuchen. Der Zugang zu gewissen Unterrichtsstufen ist nur für Schüler möglich, die den Nachweis der erforderlichen Vorkenntnisse erbringen.

Das Angebot der Institute für Weiterbildung richten sich an:

  • Studenten, die bestimmte Kompetenzen in einem Fach erlangen möchten, das nicht in ihrem Studium einbegriffen ist;
  • Arbeitsuchende, die sich weiterbilden möchten, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu steigern;
  • Berufstätige, die eine Perfektionierung oder eine Spezialisierung ihres Wissensstandes anstreben;
  • Personen, die eine Ausbildung im Hinblick auf eine Umschulung anstreben;
  • Personen, die sich Kenntnisse und Fertigkeiten mit dem Ziel der persönlichen Entfaltung aneignen möchten.

Das Angebot beinhaltet:

  • Allgemeinbildung, einschließlich diverser Sprachkurse;
  • berufliche Weiterbildungen;
  • soziale Weiterbildungen, im Wesentlichen zur Vermittlung von Fertigkeiten im Haushaltsbereich.

Die Institute für Weiterbildung ermöglichen es auch, schulische Abschlüsse in einzelnen Fächern (meist als Abendkurse organisiert), je nach Vorbildung und Kenntnisstand nachzuholen. So bescheinigen sie nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung in einzelnen Fächern, wie zum Beispiel Fremdsprachen oder Informatik, Kenntnisse der technischen Sekundaroberstufe. Sie bieten auch die Möglichkeit, sich in zwei bis vier Jahren auf die Prüfung zum Erwerb des Abschlusszeugnisses der Oberstufe des Sekundarunterrichts (Abitur) vorzubereiten. 

Das Diplom des Fortbildungsunterrichtes wird von öffentlicher Hand anerkannt und die erlangte Qualifikation öffnet reelle Berufsaussichten sowohl im öffentlichen Dienst als auch im Privatsektor.