Vermittlung der Schulabgänger

Die Untersuchung der Vermittlung von Schulabgängern zeigt, dass die meisten Jugendlichen in Ostbelgien nach wie vor schnell und dauerhaft in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

Untersuchung zum beruflichen Werdegang der Schulabgänger

Das Arbeitsamt untersucht seit über 20 Jahren den beruflichen Werdegang der Schulabgänger, d.h. der Jugendlichen bis 25 Jahren, die sich nach Abschluss oder Abbruch ihrer schulischen oder beruflichen Ausbildung als Arbeitsuchende eintragen.

Während fünf Jahren prüft das Arbeitsamt, ob diese Jugendlichen eine Arbeit gefunden, wieder eine Ausbildung aufgenommen haben oder aber arbeitslos geblieben sind.

In den Jahren 2008 – 2017 lag die Zahl der jugendlichen Schulabgänger, die sich im Laufe eines Jahres beim Arbeitsamt eintragen, mehr oder weniger konstant bei etwa 700 Personen. Seitdem ist diese Zahl jedoch deutlich gesunken. Dies dürfte zum einen auf geburtenschwächere Jahrgänge zurückzuführen sein, zum anderen ist aber auch die Verpflichtung oder der Anreiz zur Eintragung für bestimmte Personengruppen entfallen.

Schulabgänger 2021

Von den Schulabgängern des Jahres 2021 haben sich 424 beim Arbeitsamt eingetragen. Von diesen verfügten zum Zeitpunkt der Eintragung rund 26% höchstens über einen Primarschulabschluss oder das Abschlusszeugnis der Unterstufe. Diese gelten dadurch als niedrigqualifiziert bzw. als Schulabbrecher. Hingegen hatten 54% einen Lehr- oder Abiturabschluss und 21% einen Hochschul- oder Universitätsabschluss. In den letzten drei Jahren ist der Anteil der Niedrigqualifizierten deutlich gestiegen.

Verbleib nach einem Jahr

70% der Abgänger 2021 haben im Laufe des ersten Jahres (genauer gesagt bis November 2022) eine Arbeit gefunden und knapp 22% wieder eine Ausbildung oder ein Studium aufgenommen. Dies ergibt eine Gesamt-Integrationsquote von knapp 92%.

Auffällig war in den letzten 10 Jahren eine Tendenz zur Wiederaufnahme eines weiterführenden Studiums oder einer anderen Ausbildung nach der Eintragung, während die unmittelbare Vermittlung in Arbeit abgenommen hat. Für die Abgänger der Jahre 2019 und 2020 war die Vermittlungsquote in Arbeit so gering wie nie zuvor. Das dürfte auch auf die Corona-Krise zurückzuführen sein.  Es war für Jugendliche zeitweise schwieriger, einen Job zu finden. Dies könnte manche dazu verleitet haben, wieder eine Ausbildung aufzunehmen. Bei den Abgängern des Jahres 2021 ist dieser Trend wieder rückläufig, d.h. es nehmen wieder mehr Jugendliche direkt einen Job an.

Zudem ist positiv zu bewerten, dass der Anteil der eingetragenen Jugendlichen, die im ersten Jahr durchgängig arbeitslos geblieben ist, nur 3% beträgt. Dies ist ähnlich wie in den Vorjahren.

Die längerfristige Beobachtung zeigt, dass die Integration der Schulabgänger in den Arbeitsmarkt dauerhaft ist: Die Vermittlungsquote in Arbeit steigt von Jahr zu Jahr, bis nach 2-3 Jahren fast kein Abgänger immer noch arbeitslos gemeldet ist.

Beste Jobperspektiven mit Lehre oder Studium

Die Untersuchung zeigt deutlich, dass eine abgeschlossene Ausbildung oder höhere Qualifizierung die Integrationschancen stark erhöht. 90% der Jugendlichen mit Lehrabschluss, Hochschul- oder Universitätsdiplom nehmen im ersten Jahr eine Arbeit auf. Bei den Niedrigqualifizierten sind es hingegen weniger als 50%.

Die Dauer bis zur Vermittlung in Arbeit lag im Durchschnitt der letzten Jahre bei rund 3 Monaten. Bei den Abgängern des Jahres 2021 liegt die Dauer bei 3,2 Monaten (3,4 im Vorjahr). Auch hier zeigen sich Unterschiede nach Ausbildungsniveau: Während die Vermittlung von niedrigqualifizierten Jugendlichen (Primarschulniveau oder Unterstufe Sekundarschule) im Schnitt rund 4,8 Monate dauert, liegt sie bei Personen mit Gesellenabschluss bei nur 1,7 Monaten. Bei Hochschul- und Universitätsabsolventen liegt die Vermittlungsdauer im Schnitt bei 2,2 bzw. 2,9 Monaten.

Gesellen 2022

In Zusammenarbeit mit dem IAWM beobachtet das Arbeitsamt auch den Verbleib der erfolgreichen Lehrabgänger des aktuellen Jahres: Auch hier ist festzustellen, dass im Schnitt der letzten Jahre rund 91% der Gesellen bis November desselben Jahres einen Job gefunden haben. Bei den Abgängern des Jahres 2022 waren es sogar 98% (von 127 Abgängern aus der DG). Die höchsten Quoten erreichten im Schnitt der letzten 10 Jahre die Elektroberufe, die Bauberufe, die Werkzeugmechaniker sowie die Büro- und Verkaufsberufe und Gartenbauer mit rund 92-94%. Doch auch in allen anderen Lehrberufen sinkt die Quote nicht unter 80%.

 

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Q1-2023 Pressetext Schulabgängervermittlung

Schulabgängervermittlung 2022 - Ausführlicher Bericht