Galerist/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Als Vermittler zwischen dem Künstler und dem Sammler präsentiert und verkauft der Galerist in seiner Galerie die Werke anerkannter oder nicht anerkannter, lokaler oder internationaler Künstler.

Immer auf der Suche nach neuen Werken, reist er zu Kunstmessen, recherchiert im Internet oder besucht Künstlerateliers, um die Werke, die er ausstellen und verkaufen möchte, nach seinem Geschmack, aber gemäß den Richtlinien der Galerie auszuwählen. Nach einem Treffen mit dem Künstler legt er den Verkaufspreis der Werke fest und vereinbart mit diesem den Prozentsatz, der ihm nach einem Verkauf zugeschrieben wird. Er erklärt dem Künstler auch, wie er die Präsentation der Werke im Raum organisieren und gestalten wird. Während der Ausstellungen fördert er das Werk des Künstlers, indem er eine Vernissage organisiert, zu der er Sammler, aber auch verschiedene Einrichtungen und Kritiker einlädt. Während der gesamten Dauer der Ausstellung empfängt er das Publikum, berät und informiert es und sorgt stets dafür, dass die Arbeiten des Künstlers präsentiert werden, um den Verkauf zu fördern. Nicht selten kümmert er sich auch um die Förderung des Künstlers selbst und begleitet ihn in seiner beruflichen und wirtschaftlichen Laufbahn. Er kann auch Werke und Kataloge produzieren oder koproduzieren und Künstler auf internationalen Kunstmessen präsentieren. Immer mehr Galerien tauschen auch Werke aus, um so ein Netzwerk zu erschaffen. Für die Durchführung der verschiedenen Veranstaltungen kann es auch sein, dass der Galerist versuchen muss Fördermittel von Partnern wie Kultureinrichtungen, Unternehmen oder privaten Sammlern zu generieren.

Einige Galeristen sind auf ein bestimmtes Gebiet wie z.B. zeitgenössische Kunst, Skulptur, Malerei, Fotografie oder Zeichnung spezialisiert.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Sehr gute Kenntnisse des Kunstmarktes und der Künstler
  • Talent erkennen und den Geschmack des Publikums vorausahnen
  • Gute mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeiten besitzen
  • Organisation von Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen (auch im Ausland)
  • Kenntnisse der Raumplanung
  • Vermögensverwaltung.
  • Einrichtung von Veranstaltungen (Ausstellungen, Messen usw.)
  • Sprachkenntnisse (insbesondere Englisch für den internationalen Markt)
  • Immer auf dem Laufenden bleiben
     

Soziale Kompetenzen

  • Gespür und Geschmack für Kunst
  • Fantasie
  • Kreativität
  • Neugierde
  • Gute Kommunikationsfähigkeit
  • Verfügbarkeit
  • Dynamik
  • Vielseitigkeit
  • Einfallsreichtum
  • Verhandlungsgeschick
     

Interessen*

  • E - Interesse an führend-verkaufenden Tätigkeiten, bei denen durch Führungsqualität, Selbstvertrauen und Überzeugungskraft andere Menschen motiviert und/oder geleitet werden.  
  • S - Interesse an erziehend-pflegenden Tätigkeiten, die sich mit anderen Menschen in Form von Unterricht, Lehre, Ausbildung, Versorgung oder Pflege unterstützend oder helfend auseinandersetzen. 
  • I - Interesse an untersuchend-forschenden Tätigkeiten, bei denen Aufgaben oder Probleme im mathematischen oder naturwissenschaftlichen Bereich durch Methodik, systematische Beobachtung oder Forschung gelöst werden. 

Beruflicher Rahmen

Der Galerist arbeitet in der Regel als Selbstständiger. Er leitet die Galerie allein oder mit einem kleinen Team. Sein Einkommen hängt vom Verkaufspreis (Prozentsatz) der Werke ab. Er arbeitet in der Regel abends, an Wochenenden und muss auch öfters reisen.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions): Galeriste

In Deutschland:

* RIASEC: R - Realistisch (realistic) / I - Forschend (investigative) / A - Künstlerisch (artistic) / S - Sozial (social) / E - Unternehmerisch (enterprising) / C - Traditionell (conventional)


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)