Plastische/r Chirurg/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Die Plastische Chirurgie ist eine medizinische Spezialdisziplin. Sie ist in zwei Sektoren mit spezifischen Zielen unterteilt:

  • Wiederherstellende und rekonstruktive Chirurgie: zielt darauf ab, angeborene Fehlbildungen, die mit dem äußeren Erscheinungsbild des Körpers zusammenhängen, zu korrigieren oder zu reparieren und/oder Fehlbildungen oder den Verlust eines Organs aufgrund "zufälliger" Ursachen (Krankheiten, Tumore, Unfälle, Verbrennungen, Ablationen usw.) zu rekonstruieren.
  • Die kosmetische Chirurgie zielt darauf ab, bestimmte Körperteile aus rein ästhetischen Gründen zu verbessern (Fettabsaugung, Nasenkorrektur, Facelifting, Brustvergrößerung oder -verkleinerung usw.).

Die Königliche Belgische Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie definiert diese Disziplin als "Chirurgie der Form und Kontur". Sie ist daher nicht an ein bestimmtes anatomisches System gebunden: ihr Anwendungsbereich erstreckt sich auf die Chirurgie der Haut und der darunter liegenden Strukturen, wie z.B. in einigen Fällen Weichgewebe oder Knochengewebe (Gesichtsknochen, Schädel usw.).

Der plastische Chirurg greift im Allgemeinen auf der Grundlage eines Antrags eines Patienten ein, der sein Aussehen verbessern oder verändern möchte. Dieses Anliegen kann möglicherweise von einem Psychiater oder einem Psychologen im Rahmen einer Therapie (z.B. zur Bekämpfung eines tiefen Obsessionskomplexes) unterstützt werden.

Der reparierende oder rekonstruktive Chirurg greift vielmehr im Rahmen einer fachübergreifenden Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachleuten (klassische Chirurgen, Onkologen, Dermatologen, Gynäkologen, Orthopäden usw.) ein. Er kann auf Tumore, Traumata oder eine ganze Reihe von Nachwirkungen (Verbrennungen, Missbildungen, Hautinfektionen, Unfälle usw.) einwirken.

Nachdem alle Voraussetzungen für die Operation festgelegt wurden, beurteilt der Chirurg die Durchführbarkeit und informiert den Patienten über die Vor- und Nachteile sowie die Risiken... Mit Hilfe eines fachübergreifenden (medizinischen und paramedizinischen) Teams führt er die Operation durch. Er ist auch für die postoperative Nachsorge während eines bestimmten Zeitraums zuständig. Um diese Phase aus psychologischer Sicht zu erleichtern, kann der plastische Chirurg den Patienten möglicherweise auffordern, eine Therapie bei einem psychiatrischen Fachmann zu absolvieren.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Der Chirurg ist ein medizinischer Spezialist, also ein hochrangiger Wissenschaftler mit sehr gründlichen Kenntnissen der Anatomie und der funktionellen, pathologischen und chirurgischen Besonderheiten der verschiedenen Körperteile.
  • sich über die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen, chirurgischen Techniken und Geräte auf dem Laufenden halten.
  • Sorgfältige Anwendung des Ethik-Kodexes des Berufsstandes
  • Kenntnis der Methoden der klinischen Forschung
  • Branchenspezifische Management-Fähigkeiten
  • Beherrschung der verschiedenen Aspekte der medizinischen Kommunikation mit dem Patienten und anderen Ärzten
     

Soziale Kompetenzen

  • Große Geschicklichkeit und Akribie beweisen
  • methodisch und sorgfältig vorgehen
  • Fähigkeit zur Teamarbeit
  • Einfache Kommunikation
  • Dem Patienten zuhören und  pädagogische Fähigkeiten, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
  • Schnell und ruhig reagieren können
  • Stressresistent sein     
  • Eine tadellose Hygiene aufweisen
     

Beruflicher Rahmen

Plastische Chirurgen arbeiten hauptsächlich in Krankenhäusern, Kliniken oder Privatpraxen.                                              

Erforderliche Bedingungen

Die Erlangung der Zulassung zur Anerkennung des Titels Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie ist in den Ministerialverordnungen vom 18. Juli 1979 geregelt (Ministerialverordnung zur Festlegung der besonderen Kriterien für die Zulassung von Fachärzten, von Ausbildungslehrern und Ausbildungsdiensten für das Fachgebiet Chirurgie, plastische Chirurgie, Neurochirurgie, Orthopädie, Urologie) und vom 12. Dezember 2002 (Ministerialerlass zur Festlegung besonderer Kriterien für die Zulassung von Fachärzten, Ausbildungslehrern und Ausbildungsdiensten für das Fachgebiet Chirurgie).

Konkret durchläuft der Ausbildungsgang zunächst die Jahre des Übergangs-Bachelors und dann den Master in Medizin. Der/die Studierende muss die gesetzlichen Zulassungsbedingungen erfüllen, die ihm/ihr den Zugang zum ergänzenden Master-Studiengang in plastischer, rekonstruktiver und ästhetischer Chirurgie ermöglichen. Dieser ergänzende Master-Abschluss, der 360 ECTS entspricht, basiert auf theoretischem Unterricht und Praktika und umfasst eine zweijährige Ausbildung in der Chirurgie und eine vierjährige Ausbildung in der plastischen, rekonstruktiven und ästhetischen Chirurgie.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

In Deutschland:


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)