Hämatologe/Hämatologin

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Hämatologe ist Spezialist für Erkrankungen des Blutes (rote Blutkörperchen, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) und Erkrankungen des Knochenmarks, der Lymphknoten [1], der Milz, der Immunität und der Gerinnung.

Er behandelt hauptsächlich Patienten, die an Leukämie und Lymphomen leiden, also Krebserkrankungen, die die Blutzellen und Zellen der Immunabwehr betreffen. Darüber hinaus gehört auch die Behandlung von Anämie, Anomalien der weißen Blutkörperchen, Gerinnungsproblemen (z.B. Hämophilie), Thrombose und Transfusionsproblemen zu seinem Wirkungsbereich.

Da diese Gesundheitsprobleme alle komplex sind sowie intensive und sehr spezifische Behandlungen erfordern, wendet der Hämatologe zur Heilung oft umfangreiche Therapien an. Chemotherapie, Strahlentherapie und Knochenmarktransplantation zählen beispielsweise zu den Techniken, die der Hämatologe am häufigsten zur Behandlung seiner Patienten einsetzt.

Normalerweise nimmt der Hämatologe bei seinen Patienten eine Untersuchung vor, führt Tests und Analysen durch, um Informationen über dessen Gesundheitszustand zu erhalten, analysiert die Ergebnisse und stellt eine Diagnose. Zudem verschreibt er dem Patienten die entsprechenden Medikamente oder Behandlungen und kümmert sich um dessen Nachsorge. Darüber hinaus ist er für die Qualität und die Interpretation der im hämatologischen Labor durchgeführten Tests verantwortlich.

[1] mit der Lymphe verwandt, wobei die Lymphe eine weißliche biologische Flüssigkeit ist, die durch das Lymphsystem transportiert wird. Die Zusammensetzung ähnelt der des Blutplasmas, von dem es nur ein Filtrat (d.h. durch Filtration geklärte, gereinigte Flüssigkeit) ist: Es enthält weiße aber keine roten Blutkörperchen.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Kenntnisse der klinischen Hämatologie, der klinischen Biologie, der Immunologie, der Onkologie, und des Lymphsystems und seiner Pathologien besitzen
  • Aneignung von technischem Wissen im Bereich der Chemotherapie, Strahlentherapie und der Stammzellentransplantation
  • Interpretation hämatologischer Labortests
  • Verwendung von Laborgeräten
  • Erstellung einer Diagnose, einschließlich einer Differentialdiagnose
  • Zusammenarbeit mit vielen Spezialisten
  • Einen geeigneten Behandlungsplan vorschlagen und diese Behandlung durchführen
  • Nachsorge des Patienten sicherstellen
  • Den Patienten unterstützen und ihn dazu bringen, seine Krankheit und die damit verbundenen Einschränkungen zu akzeptieren.
  • Entwicklung einer differenzierten und patientenfreundlichen Kommunikationsform
  • Teilnahme an Forschungsprotokollen
  • Kontinuierliche Ausbildung
     

Soziale Kompetenzen

  • Intellektuelle und wissenschaftliche Neugier
  • Genauigkeit und Präzision
  • Analytisches Denkvermögen
  • Reaktionsfhähigkeit und Stressmanagement
  • Geduld
  • Einfühlungsvermögen
     

Beruflicher Rahmen

Er arbeitet hauptsächlich im Krankenhausumfeld, meist in Universitätskliniken. Er nimmt an klinischen Forschungsprogrammen teil, um dem Patienten so schnell wie möglich neue Behandlungen zu ermöglichen. Einige Hämatologen widmen sich voll und ganz der Forschung oder arbeiten in pharmazeutischen Laboren. Nach einigen Jahren Erfahrung kann die Position des Leiters einer hämatologischen Abteilung in Betracht gezogen werden.

Er arbeitet mit Biologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Spezialisten für medizinische Bildgebung, Narkoseärzten, Medizinern befähigt zur Bluttransfusion, paramedizinischem Personal (Krankenschwestern, Sozialarbeiter, Psychologen),  usw. zusammen.

Er ist auch im Bereitschaftsdienst tötig und arbeitet in diesem Zusammenhang auch nachts und an Wochenenden, um Notfälle zu bewältigen.

Voraussetzungen

Der Titel des Hämatologen ist eine spezifische Berufsbezeichnung (TPP), die durch die Ministerialverordnung vom 18. Oktober 2002 geregelt ist, welche besondere Kriterien für die Zulassung von Fachärzten, die die spezifische Berufsbezeichnung in der klinischen Hämatologie führen, sowie für die Ausbildung von Aufsichtspersonen und Ausbildungsdiensten in der klinischen Hämatologie festlegt.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions): Hématologue

 

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)