Nephrologe/Nephrologin

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Nephrologe ist für die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Nieren verantwortlich, die als Nephropathien bezeichnet werden.

Diese Versorgung reicht von den grundlegendsten und frühesten Symptomen (Blut oder Eiweiß im Urin) bis hin zur schwersten Komplikation, dem chronischen Nierenversagen und den Nierensteinen (Lithiasis). Die Behandlung von Nierenversagen stellt eindeutig den größten Teil der Arbeit des Nephrologen dar.

Da die Nierenfunktion durch bestimmte Erkrankungen beeinträchtigt werden kann, ist die Arbeit des Nephrologen sowohl präventiv als auch kurativ.

Während seiner Sprechstunde führt der Nephrologe eine klinische Untersuchung durch. Mithilfe von Tests (Blutprobe, Urinanalyse, Biopsie [1], usw.)stellt er eine Diagnose und schlägt eine Behandlung (Medikamente, Operation, Dialyse [2]) oder Beratung (Ernährungsumstellung) vor, um die Risikofaktoren (Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, usw.) und das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu kontrollieren. Er kann mit seiner Arbeit auch eine wichtige Rolle bei der Verhinderung des Wiederauftretens von Nierensteinen spielen.

Wenn eine Dialyse erforderlich ist, führt er im Vorfeld ein Gespräch durch, bei dem er den Patienten beruhigt, seine Fragen beantwortet, ihn "über die  Techniken aufklärt und für die Sicherstellung seiner Nachsorge sorgt. Wenn eine Operation (Nierentransplantation) erforderlich ist, liegt die Verantwortung nicht mehr bei diesem Spezialisten, sondern beim Urologen. Nach der Operation ist es allerdings wieder der Nephrologe, der den Verlauf des Patienten überwacht und sich mit den eventuell auftretenden Komplikationen befasst.

Die Nephrologie ist ein Fachgebiet, das eng mit der Inneren Medizin verbunden ist.

[1] chirurgische Entfernung eines Gewebes oder Organfragments zur Untersuchung seiner Art und Struktur durch eine mikroskopische Untersuchung oder eine biochemische Analyse.

[2] Eine Methode zur Reinigung des Blutes durch eine Membran, die bei chronischer Niereninsuffizienz Abfallprodukte und überschüssiges Wasser, das sich im Körper angesammelt hat, abtransportiert.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Erwerb von Kenntnissen über die Nierenphysiologie und ihre Pathologien
  • Beherrschung präziser Techniken (Peritonealdialyse [3], Hämodialyse [4], usw.).
  • Zur Früherkennung und Prävention beitragen und Risikosituationen erkennen
  • eine genaue Diagnose stellen und die geeignete Behandlung vorzuschlagen
  • Den Patienten unterstützen und ihn zur Akzeptanz der Einschränkungen einer chronischen Nierenerkrankung zu verhelfen
  • Nachsorge von Dialyse- und Transplantationspatienten        
  • Effektive Kommunikation mit anderen Fachleuten des Gesundheitswesens
  • Über die neuesten Entwicklung des Fachgebiets informiert sein

[3] Eine Technik zur Reinigung von Blut durch das Peritoneum, die Membran, die den Bauch, das Becken und die Eingeweide auskleidet.

[4] Eine weitere Technik zur Reinigung von Blut, bei der ein extrakorporaler Kreislauf geschaffen und durch ein Dialysegerät (künstliche Membran) geleitet wird.

Soziale Kompetenzen

  • Wissenschaftliche Neugier
  • Einfühlungsvermögen, Fürsorge
  • Teamgeist
  • Sorgfalt und Präzision
  • Manuelle Fähigkeiten
  • Verantwortungssinn
  • Verfügbarkeit
  • Zuhören können und gute zwischenmenschliche Fähigkeiten
     

Beruflicher Rahmen

Seine Tätigkeit wird fast ausschließlich in einem Krankenhausumfeld oder in einer privaten Einrichtung, die über Dialysegeräte verfügen, ausgeübt.

Der Nephrologe interveniert bei Patienten auf Anfrage eines Allgemeinmediziners. Er arbeitet eng mit Endokrinologen, Urologen, Ernährungswissenschaftlern, Biologen, Internisten und Kardiologen zusammen. Seine Tätigkeit wird daher im Wesentlichen in einem multidisziplinären Team ausgeübt und unterliegt dem Bereitschafts- und Rufbereitschaftsdienst.

Auch Lehre und Forschung in Krankenhäusern oder in biologischen Laboren stehen ihm offen. Zudem kann auch erwägen, einmal eine Abteilung in einem Krankenhauszentrum zu leiten.

Voraussetzungen                                                  

Der Titel Nephrologe ist eine spezifische Berufsbezeichnung (PPT), die durch den Ministerialerlass vom 4. Dezember 1995 zur Festlegung der besonderen Kriterien für die Zulassung von Fachärzten, die die spezifische Berufsbezeichnung in der Nephrologie führen, sowie von Referendaren und Ausbildungsdiensten in der Nephrologie geregelt ist.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions): Néphrologue

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)