Kürschner/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Kürschner bearbeitet gegerbte und gefärbte Tierhäute, fügt sie zusammen und verarbeitet sie zu Pelzen (u.a. Nerz, Fuchs, Hermelin, Schaf), um daraus Bekleidung (hauptsächlich Mäntel und Pelzmäntel), Modeaccessoires (Handschuhe, Taschen) oder Einrichtungsgegenstände (Kissen, Teppiche, Tagesdecken) herzustellen. Vor allem wegen seiner isothermen Eigenschaften und als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht, wurde Pelz nach und nach zu einem Luxus- und Statussymbol.

Je nach Bedarf oder Fantasie wählt der Kürschner die zu bearbeitenden Felle in Form von "Deckchen" (ein Streifen zusammengesetzter Pelze) aus, reinigt sie mit verschiedenen, für jedes Fell spezifischen Verfahren, passt die Farben an und fertigt dann das Muster an, auf dem er sich stützt, um die Stücke sorgfältig auszuschneiden und zum Kleidungsstück oder Objekt zusammenzufügen.

Er achtet auf die Auswahl hochwertiger Häute (Haardichte, Seidigkeit, Glanz), unabhängig davon, ob sie von gezüchteten oder wilden Tieren stammen, deren Fang genehmigt ist (Es werden keine gefährdeten Tierarten mehr verwendet).

Zusätzlich zu seiner schöpferischen Funktion kann der Kürschner auch Änderungen oder Umgestaltungen vornehmen.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Die verschiedenen Arten von Häuten und ihre Eigenschaften kennen
  • Herstellung von Mustern
  • Die Techniken des Zusammenfügens beherrschen
  • Durchführung einer spezifischen Reinigung für die verschiedenen Häute
  • Kenntnisse von Management und Buchhaltung (Bei Selbständigkeit)
  • Handwerkliches Geschick
  • Guter Tastsinn
  • Gute körperliche Verfassung
  • Einhalten von Bestellfristen
  • Keine Allergien gegen Haare, Federn usw.

Soziale Kompetenzen

  • Kreativität
  • Sinn für Ästhetik
  • Genauigkeit
  • Sorgfalt
  • Beobachtungssinn

Beruflicher Rahmen

Der Kürschner arbeitet meist in einem kleinen Betrieb, der aus 2 oder 3 Personen besteht. Er kann für Privatpersonen, aber auch und vor allem für große Haute-Couture-Häuser arbeiten. Bei der Behandlung und Reinigung von Häuten benutzt der Kürschner toxische Produkte. Angesichts des Wettbewerbs, der durch die Verlagerung der Produktion ausgelöst wird, aber auch der schlechten Presse, die Pelz von der breiten Öffentlichkeit erhält, nimmt die Zahl der Kürschner Jahr für Jahr ab. Heutzutage werden fast 80% der Produktion in China und in Schwellenländern durchgeführt.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

  • Siep (Service d'Information sur les Etudes et les Professions): Fourreur/euse

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)