Säuglingspfleger/in - Kinderpfleger/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Säuglingspfleger/Kinderpfleger spielt eine wichtige Rolle bei der Betreuung von Kleinkindern. Seine paramedizinische Funktion besteht darin, Hygiene und Gesundheitsversorgung zu gewährleisten: Baden, Wickeln, An- und Ausziehen oder eventuell Massieren der Kleinkinder, sowie Füttern und Vorbereiten von Fläschchen und Mahlzeiten. Er plant Ruhezeiten und sorgt für das Wohl des Kindes, indem er zu diesem Zweck eine ruhige und sichere Umgebung einrichtet. Im Krankheitsfall verabreicht er die vom Kinderarzt verordneten Medikamente.

Seine Mission ist auch pädagogisch und erzieherisch: Er bringt dem Kind bei zu sprechen, zu gehen, sauber zu werden, zu essen oder Besteck zu benutzen. Er beobachtet die psychomotorische Entwicklung des Kindes und begleitet es auf seinem Weg hin zur Autonomie. Durch Spiele und kreative Aktivitäten lässt der Kinderbetreuer die Kinder ihre Umwelt entdecken und gibt ihnen dazu eine gewisse Handlungsfreiheit. Durch die Erweiterung des sozialen Umfelds des Kindes, macht er sie auf die zu beachtenden Lebensregeln aufmerksam und lernt ihnen, diese zu respektieren. Der Kinderbetreuer passt sich Kindern mit besonderen Bedürfnissen an und bringt der Gruppe Toleranz gegenüber diesen Kindern bei.

Der Kinderbetreuer baut mit jedem Kind eine besondere Beziehung auf und schafft ein Klima, das den Übergang vom „Familien-Kokon“ zum Zusammenleben mit anderen erleichtert. Er beobachtet auch die nonverbale Kommunikation und erkennt dadurch eventuelle Probleme der Gesundheit, der motorischen Fähigkeiten, des Verständnisses und der Sprache, der Sozialisation oder des Missbrauchs.

Die berufliche Beziehung, die er mit den Eltern aufbaut, ist eine Zusammenarbeit. In einigen Fällen kann der Kinderbetreuer die Eltern auch an Probleme heranführen, sie aufklären und beraten.

Um seinen Beruf ausüben zu können, muss der Kinderbetreuer ein Leumundszeugnis und ein ärztliches Attest vorlegen, das seine Immunität gegen Röteln und seine gute geistige und körperliche Gesundheit nachweist.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Selbstständig oder im Team arbeiten können
  • Die Bedürfnisse und Entwicklungsstufen von Kindern kennen und verstehen
  • Anwendung von Sicherheits-, Gesundheits- und Hygienestandards zur Unfallverhütung und zur Vermeidung von Ansteckungen
  • Krankheitssymptome erkennen
  • Erste Hilfe leisten können
  • Kindgerechte Mahlzeiten zubereiten können
  • Altersgerechte Spiele, Spielzeuge und Aktivitäten für die Kinder bereitstellen
  • Klare und deutliche Ausdrucksweise
  • Fehler korrigieren
  • Organisation und Methodik
  • Gute körperliche Verfassung
  • Respekt der Berufsethik und des Berufsgeheimnisses
  • Anerkennung des Kindes als eigenständige Person
     

Soziale Kompetenzen

  • Geduld
  • Neugier
  • Guter Umgang mit Kindern
  • Dynamik und Reaktionsfähigkeit
  • Persönliches Gleichgewicht
  • Stressresistenz
  • Toleranz
  • Sanftmut
  • Vorstellungskraft und Kreativität
  • Beobachtungsgabe
  • Hinterfragende und reflektierende Einstellung zu unerwarteten Situationen
     

Beruflicher Rahmen

Der Beruf wird hauptsächlich in kollektiven Kinderbetreuungseinrichtungen ausgeübt, wie z.B. in Krippen,  Vorschulen, Kinderheimen, Kindertagesstätten für Kinder mit besonderen Bedürfnissen (Säuglingsheim, Einrichtungen für Kinder mit einer Behinderung) in Krankenhäusern oder in außerschulischen Betreuungseinrichtungen. Manchmal arbeitet der Kinderbetreuer auch zu Hause bei den Eltern des Kindes, um die Familie bei Mehrlingsgeburten oder bei kranken Kindern zu unterstützen.  

Seine Arbeit wird oft in einem multidisziplinären Team durchgeführt, das aus medizinischem, paramedizinischem, pädagogischem und sozialem Personal besteht. Er arbeitet daher mit seinen Kollegen, Außenstehenden und den Eltern zusammen. Er arbeitet unter der Verantwortung eines Direktors.

Der Kinderbetreuer arbeitet in der Regel tagsüber und während der Woche. Der Stundenplan kann jedoch variieren und sich über Stunden früh am Morgen und/oder spät am Abend erstrecken. Nachtdienst ist auch nicht auszuschließen.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft:

In der Wallonie / Bruxelles:

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)