Studium: Wallonie und Brüssel

Hilfs- und Förderangebote für Studenten

Hochschulen und Universitäten verfügen über sozialpädagogische Dienste, deren Aufgabe darin besteht, die Studierenden zu fördern und zu unterstützen.

Die Hilfs- und Förderangebote der Hochschulen

Jede Hochschule ist per Gesetz verpflichtet, einen speziellen Förderdienst für Studenten einzurichten, den SAR (Service d’aide à la réussite).

Dieser Dienst hat die Aufgabe, allen Studierenden zum Erfolg zu verhelfen:

  • er muss vor Ende des ersten Semesters Pflichtkurse organisieren, die dazu dienen, minimale Grundkompetenzen zu vermitteln, und den Studenten Arbeitsinstrumente und –methoden an die Hand geben, die ihre Erfolgschancen optimieren.
  • er muss Begegnungen mit allen Studienanfängern organisieren, deren Erfolg am Ende des ersten Semesters gefährdet ist, und ihnen eine Art Charta vorschlagen, in der sich die Hochschule und der Student dazu verpflichten, alles zum Erfolg Notwendige zu unternehmen.

Das Angebot besteht aus Nachhilfekursen (Sprachen, Mathematik usw.), Unterstützung durch Studenten aus höheren Semestern, die als Tutoren fungieren, und Workshops: Notizen nehmen, Arbeitsmethoden, mündlicher und schriftlicher Ausdruck, Zusammenfassungen schreiben, Gedächtnistraining, Stressbewältigung, Zeitplanung, Vorbereitung auf Prüfungen usw.

Die Hilfs- und Förderangebote der Universitäten

Alle Universitäten verfügen über spezielle sozialpädagogische Dienste, deren Aufgabe darin besteht, Studienanfängern die Integration im neuen Umfeld zu erleichtern und ihre Erfolgschancen zu verbessern.

Angeboten werden zum Beispiel folgende Hilfeleistungen:

  • Studienberatung: Hilfe bei Problemen im Zusammenhang mit der Studienwahl, fehlender Motivation, einer fachlichen Umorientierung,...
  • pädagogische Hilfe: Zeitplanung, Mitschreibe-Technik, Merktechniken, Vorbereitung auf Prüfungen, Verfassen von Texten, Quellensuche,...
  • soziale Hilfe: Beratung in finanziellen Fragen, Informationen über Studienbeihilfen und Familienzulagen, Unterstützung bei administrativen Schritten (ÖSHZ,...)
  • psychologische Hilfe: Beratung bei Studien-, familiären oder Beziehungsproblemen,...

In den meisten Fällen finden diese  Beratungen in persönlichen Gesprächen statt. Möglich sind aber auch Seminare, zum Beispiel in Methodik, zur Planung des ersten Studienjahres oder zur Prüfungsvorbereitung.

Daneben gibt es Online-Ratgeber, wie sie zum Beispiel die Universität Lüttich anbietet: Fern-Coaching per E-Mail, eine spezielle Website zum Thema Arbeitsmethoden oder Foren, in denen die Studenten sich austauschen können.

Studienzugang für Personen mit Behinderung

Um Studenten, die unter einer Beeinträchtigung leiden, einen leichten Zugang zum Studium und Chancengleichheit zu ermöglichen, bieten die Universitäten und die meisten Hochschulen spezielle Dienstleistungen an. Wer mehr über die verschiedenen Formen der Unterstützung erfahren möchte, kann sich direkt an die Studieneinrichtungen wenden.

Daneben gibt es pädagogische Begleitdienste, die von der Wallonischen Agentur für die Eingliederung der behinderten Personen (AWIPH) und von der Region Brüssel-Hauptstadt (PHARE) anerkannt sind. Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, den Lehrstoff bei Bedarf noch einmal zu erklären, damit der Student den Anschluss nicht verliert. Die Dienste bieten ihre Hilfe ausschließlich außerhalb der Vorlesungszeiten an.