Lehrer/in für plastische und angewandte Kunst

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Der Lehrer für plastische und angewandte Kunst unterrichtet eine oder mehrere künstlerische Fachrichtungen wie Zeichnen, Malerei, Bildhauerei, digitale Kunst oder Fotografie für eine Person oder eine Gruppe von Menschen aller Altersgruppen. Auf diese Weise lehrt er dem Teilnehmer die mit jeder Kunst verbundenen Techniken und führt ihn auch in die Kunstgeschichte, die verschiedenen künstlerischen Bewegungen, die Entdeckung von Materialien usw. ein. Er organisiert auch Besuche in Museen oder Ausstellungen, die der Kunst gewidmet sind, oder Treffen mit Künstlern. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die künstlerische Sensibilität und Neugier der Teilnehmer seines Kurses zu wecken und sie zum beharrlichen Lernen zu motivieren. Er sorgt auch dafür, dass Studenten, die eine künstlerische Karriere planen, ihren Stil finden und vertiefen können. Am Ende eines Jahres oder Zyklus kann den Teilnehmern die Möglichkeit geboten werden, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vorzustellen.

Wie jeder Lehrer einer künstlerischen Fachrichtung hat er mehrere pädagogische Ziele: den Schüler zu einer technischen Beherrschung seiner Fachrichtung auszubilden, seine künstlerische Intelligenz zu entwickeln, den Schüler in die Lage zu versetzen, eine Tätigkeit selbstständig zu entdecken und auszuführen, und schließlich den Schüler zu ermutigen, seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Es ist nicht selten, dass der Schüler außerhalb des Klassenzimmers selbst Künstler ist: Zeichner, Maler, Bildhauer, Illustrator, Fotograf, Grafiker, Architekt usw.

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Über eine gute künstlerischen Bildung  verfügen
  • Die Techniken und Methoden der plastischen und angewandten Künste kennen und vermitteln können
  • Ein Bildungsprojekt vorschlagen
  • Identifizieren der Bedürfnisse der Teilnehmer und eine geeignete Pädagogik vorschlagen
  • Bereitstellung der erforderlichen Gerätschaften
  • Kenntnisse der verwendeten Materialien
  • Phantasie und Kreativität unter Beweis stellen
  • Eine Gruppe leiten, animieren und zur gemeinsamen Arbeit ermutigen
  • Eine Ausstellung von Werken der Studenten organisieren
     

Soziale Kompetenzen

  • Fähigkeit, den Lernwillen zu wecken und zu fördern
  • Autorität und Entschlossenheit
  • Sensibilität und künstlerisches Interesse
  • Zuhören können
  • Beobachtungssinn
  • Kontaktfreudigkeit und Kommunikationsfähigkeit
  • Verfügbarkeit, Geduld und Toleranz
  • Innovation, Kreativität und Anpassungsfähigkeit
  • Beharrlichkeit
  • Stressresistenz
  • Enthusiasmus

Beruflicher Rahmen

Der Lehrer für plastische und angewandte Kunst lehrt haupt- oder nebenberuflich. In der Regel ist er selbst ein Künstler, der in die Lehre vermittelt wird oder diese Funktion parallel zu seiner Karriere ausübt. Er unterrichtet seine Fachrichtung in Sekundar- oder Hochschuleinrichtungen, in Akademien, Weiterbildungskursen usw. Er gibt auch Privatunterricht oder leitet künstlerische Aktivitäten in Zentren des Ausdrucks und der Kreativität oder in soziokulturellen Einrichtungen. Schließlich kann er auch den pädagogischen Diensten bestimmter Museen, Mediatheken, Bibliotheken, Spielzeugbibliotheken usw. zugeordnet werden. Sein Publikum ist sehr vielfältig: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Je nach der Einrichtung, die ihn einstellt, ist seine Arbeitszeit regelmäßig oder unregelmäßig. Diese Stundenpläne ermöglichen einen besseren Zugang zu Kursen und Workshops sowohl für Studenten als auch für berufstätige Erwachsene.

Zugangsvoraussetzungen

Für den Sekundarunterricht trat die Reform der Bildungstitel und -funktionen am 1. September 2016 in Kraft. Ihr Ziel ist es, die Titel, Funktionen und Tarife der Fachkräfte im Grund- und Sekundarschulwesen aller Netzwerke der Föderation Wallonien-Brüssel zu harmonisieren. Sie zielt auch darauf ab, den Vorrang der erforderlichen Titel vor den ausreichenden Titeln zu garantieren und ein System von Titeln für die ein Mangel herrscht schaffen. Für weitere Informationen zu diesem Thema: www.enseignement.be/index.php?navi=3910.

Um als Lehrer für künstlerische Kurse an den Kunsthochschulen eingestellt werden zu können, ist laut Dekret vom 20. Dezember 2001 eine nützliche, nicht unterrichtende Erfahrung von fünf Jahren in einer künstlerischen Praxis erforderlich. Es sei darauf hingewiesen, dass innerhalb der Kunsthochschulen eine berufliche, wissenschaftliche oder künstlerische Anerkennung an die Stelle eines Lehrertitels treten kann, sofern dieser von der entsprechenden Kommission (Dekret vom 20. Dezember 2002) anerkannt wurde.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

In Deutschland:

 


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)