Universitätsprofessor/in

Der Einfachheit halber verwenden wir in unserer Beschreibung die männliche Form, die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen.

Berufsbeschreibung

Mit umfangreichen Kenntnissen in seinem Fachgebiet hält der Universitätsprofessor  Vorlesungen und betreut Endarbeiten sowie praktische Arbeiten in den Universitätsfakultäten. Sein Ziel ist es, Wissen zu vermitteln, bei den Studenten eine analytische Vorgehensweise zu entwickeln und sie in der wissenschaftlichen Herangehensweise auszubilden. Zu seinen Aufgaben gehört das Entwickeln der Kurse - bei der Festlegung der Inhalte hat er einen gewissen Handlungsspielraum. Er organisiert seine Arbeitsaufgaben, entwirft und schreibt den Lehrplan, die Vorlesungsskripte und Übungen für die Studenten. Zudem arbeitet er eng mit verschiedenen akademischen Abteilungen zusammen. Spezialisierte pädagogische Einheiten unterstützen ihn bei der Gestaltung der Hilfsmittel/Unterlagen und der Gliederung der  Unterrichtsfächer für die er verantwortlich ist.

Zu seiner täglichen Arbeit gehört die Bewertung der Studenten sowie die Ausarbeitung und Korrektur der Prüfungen. Er begleitet die Studenten beim Verfassen ihrer Abschlussarbeiten oder Dissertationen und nimmt an Bewertungsjurys teil. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit wird er von Assistenten unterstützt, die einige dieser Aufgaben übernehmen.

Gleichzeitig ist der Universitätsprofessor ein Forscher, der an der Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse in seiner Disziplin teilnimmt. So verfolgt er beispielsweise das Verfassen von Doktorarbeiten, die Veröffentlichung von Artikeln oder Fachbüchern, die Durchführung von Studien zu bestimmten Themen oder die Leitung von Labors und Forschungsabteilungen. Er stellt die Ergebnisse seiner Arbeit in Form von Berichten, Kolloquien, Seminaren oder wissenschaftlichen Veröffentlichungen vor.

Universitätsprofessoren werden  regelmäßig von öffentlichen Behörden oder privaten Organisationen als Experten konsultiert, um Studien durchzuführen oder Stellungnahmen zu bestimmten Themen zu beziehen. Einige wenden sich der Gründung von Unternehmen (Spin-offs) zu, um von der Universitätsforschung entwickelte High-Tech-Innovationen zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten.

Es ist also nicht ungewöhnlich, auf sehr hochrangige Spezialisten zu treffen, die neben ihrer Haupttätigkeit Kurse als Gastprofessoren absolvieren.

Je nach seiner Ausbildung und seinem Fachgebiet wird der Universitätsprofessor:

  • Professor für Leibeserziehung
  • Professor für Informatik
  • Professor für Französisch und Literatur
  • Professor für alte Sprachen und Literatur
  • Professor für Mathematik          
  • Professor für Religion/Moral/Philosophie
  • Professor für Wissenschaft und angewandte Wissenschaften
  • Professor für Geisteswissenschaften
  • Professor für Fremdsprachen und Literatur
  • Professor für Wirtschaftswissenschaften und Management
     

Kompetenzen & Handlungsfelder

  • Sein Fachgebiet perfekt und gründlich beherrschen

  • Gestaltung von Lehrmaterialien

  • Vorbereitung und Durchführung von Kursen

  • Weitergabe von Wissen                      

  • Beurteilung der Studenten

  • Theoretische Konzepte artikulieren und definieren

  • Forschung in spezialisierten Bereichen betreiben

  • Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen und Präsentation von Forschungsergebnissen

  • Verwaltung eines Teams

  • Gründliche Kenntnisse in einer oder zwei Fremdsprachen (einschließlich Englisch)
     

Soziale Kompetenzen

  • Wissenschaftliche Neugier

  • Sehr gute analytische Fähigkeiten

  • Methodische Vorgehensweise

  • Anpassungsfähigkeit

  • Leidenschaft und Beharrlichkeit

  • Redaktionelle Fähigkeiten

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Sinn für Pädagogik

  • Fähigkeit zu selbständigem und teamorientiertem Arbeiten

  • Flexibilität

Beruflicher Rahmen

Es gibt drei akademische Grade für Universitätsprofessoren:

  • Der Grad des Dozenten, welcher am Anfang der Karriere steht. Der ernannte Dozent kann als Professor bezeichnet werden;
  • Der Grad des Professors, zugänglich durch Beförderung;
  • Der Grad eines ordentlichen (oder außerordentlichen Teilzeit-) Professors, der durch eine Beförderung zugänglich ist.

Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an den Fakultäten der Universität hält er theoretische Vorträge vor Publikum und führt praktische Arbeiten durch. Die Forschungsarbeiten werden im Allgemeinen in Bibliotheken, Laboren (im weitesten Sinne des Wortes, d.h. an Orten des Experimentierens, der Analyse usw.) oder außerhalb durchgeführt.

Anforderungen

Gemäß dem Gesetz über die Organisation der Hochschulbildung durch den Staat (28. April 1953) und dem Dekret zur Definition der Hochschulbildung, zur Förderung ihrer Integration in den Europäischen Hochschulraum und zur Refinanzierung der Universitäten (31. März 2004) kann niemand zum Dozenten ernannt werden, der nicht im Besitz eines Doktortitels mit einer Dissertation ist. Ausnahmen von diesem Erfordernis können nach Anhörung des Gremiums, dem der Dozent angehört, vom Verwaltungsrat in Ausnahmefällen unter Angabe von bestimmten Gründen gewährt werden.

Andere Beschreibungen und Ausbildungswege

In der Wallonie / Bruxelles:

In Deutschland:


Übersetzung der Berufsbeschreibung des SIEP (Service d'Information sur les Etudes et les Professions)